Rundbrief Oktober 2010



Liebe Freunde, liebe Interessierte Afrikas!

Agnes Ahono sendet herzliche Grüße an alle Freunde in Deutschland. Sie schreibt: "Ich danke Euch allen für die gute Zeit die wir zusammen erlebt haben. Ich kann diese schönen Tage bei Euch nicht vergessen. Ich denke an die vielen Begegnungen in Kindergärten, Schulen, Gemeinden und Familien. Danke für Eure Besuche bei mir im Krankenhaus, oder in Ottenhöfen bei Asuna. Es wäre schön, wenn Ihr uns einmal in Malaika besuchen würdet. Alle Kinder wollen Euch auch kennen lernen. Danke für Eure treue Unterstützung, damit wir versorgt werden und in der Schule lernen können. Ich bitte Gott, dass er Euch noch viele Jahre zu leben schenkt."

Wir erinnern uns: Agnes Ahono haben wir Ende April nach Deutschland geholt. Als kleines Kind erlebte sie, wie die Häuser brannten, ihr Zwillingsbruder dabei starb und sie - wie durch ein Wunder - am Leben blieb. Ein großer Lehmkrug mit Trinkwasser zerbrach beim Absturz der brennenden Balken, das Wasser strömte über das Kind das auf der Strohmatte lag und war lebensrettend für sie.

Zurück blieb der Schock und ein verbranntes Gesicht mit vielen Narben. Bald danach starb ihre Mutter. Sie war ein Waisenkind und die Nachbarn suchten einen Heimplatz. Der Bürgermeister und das Kinder- und Jugendamt der Regierung klopften bei uns an. Seit über 10 Jahren ist das Kinderheim Malaika ihr neues Zuhause, wir alle sind ihre neue Familie.

Seit Ende letzten Jahres bemühten wir uns um einen Aufenthalt zur Behandlung hier bei uns. Das Ärzteteam der Plastischen Chirurgie der Ortenauklinik in Offenburg operierte sie und veränderte ihr Gesicht. In dieser Zeit vor und nach der Operation hatten wir viele gute Begegnungen hier im Süden Deutschlands. Agnes schenkte uns allen ein freundliches, dankbares Lächeln zum Abschied.

Ende Juli reisten wir zusammen mit ihr und der Besuchergruppe zurück nach Kenia. Zuhause angekommen, wurde sie wieder mit Freuden Willkommen geheißen beim Fest in Malaika und im Gottesdienst der Ortskirche. Und sie kann viel erzählen, singt begeistert mit im Malaika-Chor und denkt beim Lied "In the land of Paradise" an ihre Erlebnisse und die neuen Freunde in Deutschland.

Jedes Kind, ob Klein oder Groß, ob gesund, traumatisiert oder behindert hat seine eigene Geschichte. Von manchen Kindern weiß nur der Himmel, der sie uns geschickt hat, woher sie stammen, wie sie heißen, wer sie sind. Asuna gibt ihnen dann einen neuen Namen, wie Viktor (Sieg des Lebens) oder Pendo (Liebe) und nennt sie Gottes Kinder. Und sie bekommen Asuna´s Familiennamen. Ihr Geburtsjahr wird geschätzt, ich gebe ihnen mein Geburtsdatum im Wonnemonat Mai, der 5.5. und die Adresse ist Malaika Children´s Home.

Ist es nicht wunderbar, ja wie ein Wunder wahr, dass neues Leben, eine zweite Lebenschance möglich wird, obwohl die Zukunft eine lange, oder unbekannte Vergangenheit hat. Wir alle zusammen sind die Großfamilie Gottes, viele unter Euch sind "God Parent´s", wie wir im englischen für Paten sagen. Andere unterstützen die ganze Gemeinschaft, in der schon viele Kinder und Jugendliche heil geworden sind an Leib und Seele. Etliche haben einen guten Abschluss in der Schule und im Beruf geschafft. Neue Kinder fanden auch in diesem Jahr wieder ein neues Zuhause. Ein herzliches Dankeschön für das Erntedankopfer. Es hilft weil es ankommt! Malaika sagt "Asante sana!" Helfen Sie Malaikas Children´s Home. Kinder brauchen Schutz. Wir suchen Schutzengel.

"Die wesentlichen Dinge werden uns gratis gegeben. Die Sonne und die Freundschaft, das Licht und der Frühling, das Lachen eines Kindes, das Menschsein auf Erden."

In diesem Sinne grüßen wir Euch alle sehr herzlich bis wir uns wiedersehen

Willy Schneider